
Aus der Geschichte der Majoranerzeugung geht nachweislich hervor, dass um Aschersleben der Majorananbau um 1890 heimisch wurde.
Von den Arabern aus dem Mittelmeergebiet mitgebracht, in Thüringen erstmalig auf kleinen Gartenparzellen kultiviert, findet Majoran heute günstige Anbaubedingungen im Harzvorland, in der Harz-Börde-Region.
Die Klima- und Bodenverhältnisse der Börde mit gutem Lößboden im Regenschatten des Harzes, geben im Anbau ein deutschlandweites Alleinstellungsmerkmal.
Mit dem Thüringer Majoran, auch „Marjamie“- das Unvergleichliche genannt, entwickelte sich eine leistungsstarke Landwirtschaft des Arznei- und Gewürzpflanzenanbaues um Aschersleben.
In Sachsen-Anhalt - als die „Gewürzkräuterkammer“ Deutschlands bezeichnet - kommen so heute auf über 1000 ha neben Majoran auch Thymian, Bohnenkraut, Oregano, Basilikum, Fenchel und Kümmel zum Anbau.
125 Jahre Aschersleber Majoran hat in Deutschland die Handelsbezeichnung -Thüringer Majoran- Original Aschersleber Ware- geprägt und steht für überzeugende Qualität und Bestgeschmack aus dem Kräuterhaus MAWEA.
vor 1889 |
Majorankultivierung begann im Thüringischen, bei Ringleben, in kleinen Gartenparzellen |
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ab 1890 |
Majorankultivierung auf Ackerflächen, insbesondere in den Seedörfern um Aschersleben |
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1890 |
erste nachweisliche Majoranverarbeitung, noch mit Handzerkleinerung und Siebung |
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Leipziger Firmen kaufen den Majoran für Tees und Heilmittel |
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ab 1900 |
Anwendung als Wurstgewürz |
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1906 |
Gründung des 1. Majoranwerkes durch den Unternehmer Gustav Biedermann, die 1. noch primitive Sieb-und Zerkleinerungs-(Rebel)maschine |
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bis 1914 |
Einfuhr von Majoran aus Algier und Syrien, Ausweitung des Exports von Majoran nach Amerika |
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1918 |
entstehen in Aschersleben 4 Verarbeitungsbetriebe, je 1 in Königsaue, Ermsleben, Cochstedt und Groß-Börnecke |
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1919 |
bereits ein gefragtes Gewürz, 95% des Bedarfs werden von Aschersleber Betrieben gedeckt |
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Handelsbezeichnung "Thüringer Majoran - Original Aschersleber Ware" |
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1923-30 |
Hochkonjunktur, vor allem im deutschsprachigen Raum |
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1930 |
Anbau auf einer Fläche von ca. 500 ha |
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1940 |
Anbau erweitert auf ca. 550 ha, von etwa 2.000 bäuerlichen Betrieben bewirtschaftet |
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1948 |
im Oktober Enteignung von 4 Majoranwerken, Zusammenschluss zum volkseigenen Betrieb MAWEA |
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1948 |
Brand im Betrieb Heinrichstraße - Konzentration am Standort Geschwister-Scholl-Straße |
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weitere Betriebe kommen hinzu (die Zahl stieg bis 1959 auf 10) |
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1949 |
Majoranbetrieb Frose |
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1953 |
Majoranbetrieb Königsaue |
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1954 |
Brennerei Ermsleben, Mosterei- und Spirituosenfabrik Aschersleben (Wein-Wiedig) |
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1959 |
Majoranbetrieb Förderstedt (Fa. Fürst) |
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1958-61 |
arbeitet in Giersleben eine eigene Trocknungsanlage (Petersilie und Körnerfrüchte) |
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1958 |
arbeiten für das Majoranwerk ASL 1.200 anbauende Erzeuger
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1959 |
nur noch knapp 1.000 anbauende Erzeuger |
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mit der Kollektivierung der Landwirtschaft schrumpft die Zahl der Erzeuger auf 9 (LPG!) |
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1966 |
Konzentration der Getränkebetriebe in der Ölstraße 9 |
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Ende des Betriebes in Königsaue durch Kohleabbau |
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Erwerb des Baugeländes Aschersleben Nord-West (67.000 m²) |
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1975-78 |
Bau eines neuen Werkes, Anlegung 900 m Zufahrts- und 9.000 m² Betriebsstraße, 4.000 m² bepflanzte Grün- und 47.000 m² Reservefläche, |
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Aufbau 6.168 m² Lager- und Verarbeitungsbetrieb, 720 m² Werkstatt |
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1979-81 |
weiterer Ausbau des Werkes mit moderner Drusch-, Förder-und Rebeltechnik |
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1980 |
Stilllegung der Brauerei in Ermsleben; Grundstück und Wohnhaus gehen an die Gemeinde |
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1981 |
Zusammenschluss von Majoranwerk ASL mit Gewürzmühle ASL (ehem. Gille) und |
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VEB Gewürzverarbeitung Magdeburg, Eingliederung in das Kombinat Nahrungsmittel und Kaffee Halle |
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1982 |
wird Förderstedt verkauft, ca. 50 Pachtscheunen werden aufgegeben, da ein Neubau entstanden war |
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1988 |
40jähriges Bestehen als volkseigener Betrieb MAWEA |
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1990 |
100 Jahre Majorananbau und Verarbeitung in Aschersleben |
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1990 |
erfolgt die Ausgliederung aus dem Kombinat, Umwandlung des MAWEA in eine GmbH unter Treuhand, |
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Reprivatisierung der Gewürzmühle und Gewürzverarbeitung Magdeburg |
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1976/88/ |
kommt es zu witterungsbedingten Misserträgen von 0,8 - 1,5 t je ha. Normal lagen die Erträge zwischen 2 und 5 t je ha |
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1991 |
Privatisierung durch die Firma Raps (Kulmbach) zu einem Tochterunternehmen der Gewürzbranche, |
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im Industrie-Gelände entsteht nach 4jähriger Modernisierung ein modernes Kräuterhaus |
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1993-98 |
vorübergehende Stilllegung der 3 alten Betriebsstätten, |
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Teilabriss dieser 3 und Modernisierung zur Nutzensänderung und weiteren Vermietung |
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1997 |
Zulassung und Zertifizierung für die Produktion und Handel von/mit Bio-Produkten nach EG Vo 2092/91a |
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1998 |
Zertifizierung im Qualitätsmanagementsystem nach DIN EN ISO 9001 |
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1999 |
Zertifizierung im Umweltmanagement nach DIN EN ISO 14001 |
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2000 |
110 Jahre Majorananbau und Verarbeitung in Aschersleben |
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2001 |
Fertigstellung eines Neubaus mit mehr als 2000 m² Lager- und Verarbeitungsfläche zur Erweiterung des Kräuterhauses |
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2002 |
Futtermittelherstellungsregistrierung; Produktion von Kräutern und Gewürzen und deren ätherischen Ölen, die als Futtermittelzuschlagsstoff Verwendung finden Zertifizierung nach QG (GMP+) für Futtermittelwirtschaft des Productshop Diervoeder in Den Haag, Niederlande |
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2004 |
im 115-ten Traditionsjahr des Majorananbaues und Majoranverarbeitung im Aschersleber Raum Krönung der 1. Majorankönigin der Welt |
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2005 |
Erweiterung der Produktion um eine Schneid- und Mahllinie |
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2009 |
nach 18 Jahren dem Gewürzunternehmen Raps/Kulmbach zugehörend, Kauf der MAWEA durch die Agrargenossenschaft eG Calbe, Agrarbetrieb mit größter zusammenhängender Anbaufläche von Arznei- und Gewürzpflanzen in Deutschland |
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2010
2011
2012 |
MAWEA, als Tochterunternehmen der Agrargenossenschaft Calbe, übernimmt Branchenführung mit über 70 % Marktanteil Zertifizierung im Managementsystem für Lebensmittelsicherheit nach DIN EN ISO 22000
wird witterungsbedingt zum schlechtesten Majoran-Anbaujahr der letzten 20 Jahre
Anbauvertragsfläche von Arznei- und Gewürzpflanzen um 15 % erweitert, auch bedingt durch den Bau einer Großflächentrocknung (1100 m²); Unternehmensgruppe übernimmt Erntedienstleistung mit Ernte 2012 |